Die Sonne scheint und die Tage werden länger. Der Frühling lockt uns wieder öfter und länger vor die Tür und wir genießen ausgiebige Spaziergänge mit unseren Hunden. Diese Ausflüge können super genutzt werden, um aus einem eintönigen Gassi-Gehen einen Erlebnisspaziergang zu machen. Dabei kann gezielt die Fitness, Gesundheit und auch geistige Auslastung des Hundes gefördert werden. Wie das geht, erfährst du in diesem Artikel. Viel Spaß!
Richtig Starten
Aus dem Auto springen und direkt los starten, erstmal eine Runde mit den Hundekumpels toben oder das Bällchen jagen - leider keine gute Idee! Aller Euphorie zum Trotz sollten wir darauf achten, dass unsere Hunde sich zu aller erst etwas aufwärmen. Am besten lassen wir den Hund dafür zuerst im Schritt gehen. Das bewusste Heben jeder einzelnen Pfote kommt im Alltag ohnehin oft zu kurz, da die meisten Hunde standardmäßig eher hauptsächlich traben. Durch Schritt und anschließendes Traben wird die Muskulatur erwärmt und Herz- Kreislauf können sich an die bevorstehende Bewegung langsam anpassen. Das vermindert das Verletzungsrisiko und so kann richtig in den Spaziergang mit viel Action gestartet werden.
Turnen und Fitness
In der Natur findest du immer wieder lustige Möglichkeiten, um deinen Hund Turnen und Klettern zu lassen. ZB. kann auf Baumstämmen super entlang balanciert werden. Das fördert Balance, Koordination und Körpergefühl. Dabei gilt: je schmäler der Stamm - umso herausfordernder die Übung. Wesentlich ist auch, dass du deinen Hund langsam und konzentriert über den Baumstamm führst. Das Locken mit Leckerlies ist dabei kontraproduktiv, da die Gefahr besteht, dass der Hund sich mehr auf die Kekse als auf die Übung konzentriert.
Baumstümpfe, flache Steine oder Ähnliches können ebenfalls zum Klettern genutzt werden. Dein Hund kann versuchen, mit den Vorderpfoten oder sogar als Ganzes darauf zu steigen. Je kleiner die Gegenstände sind, umso schwieriger ist es darauf stehen zu bleiben. Ist der Gegenstand kleiner als die eigentliche Standfläche des Hundes, erzielt man bereits einen Fitnesseffekt, denn enges Stehen ist besonders für unerfahrene Hunde anstrengend. Fortgeschrittene können versuchen, einen Wechsel aus Sitz, Platz und Steh auf einem Gegenstand abzufragen.
Eine weitere tolle Übung ist das Seitwärts-Gehen auf einem Baumstamm. Dafür soll dein Hund nur mit den Vorderpfoten auf einem Baumstamm stehen. Aus dieser Ausgangsposition versuchst du deinen Hund am Anfang nur ein oder zwei Schritte seitwärts zu locken. Seitwärts-gehen ist etwas, dass unsere Hunde im Alltag normalerweise nicht machen, weshalb diese Übung eine super sinnvolle Turnübung ist.
Bitte achte beim Balancieren und klettern auf die Sicherheit deines Hundes. Lass ihn niemals in großer Höhe balancieren und unterstütze ihn am Anfang, in dem du ihn am Brustgeschirr festhältst. Lasse ihn nur dort klettern und balancieren, wo es für ihn sicher ist und vermeide zB. Holzstapel, die ins Rollen geraten könnten.
Suchen und Schnüffeln
Natürlich darf bei keinem Spaziergang etwas Nasenarbeit fehlen. Abgesehen vom klassischen Leckerlie-Suchen gibt es aber noch viel mehr Möglichkeiten, die Nase deines Hundes gezielt einzusetzen. Am besten bietet sich bei Spaziergängen das Suchen eines Gegenstandes an (zB. Ball, Beutel oder ein altes Sockenpaar). Der Gegenstand kann super in hohen Gras oder Bäumen versteckt werden. Willst du deinem Hund das Suchen etwas schwerer machen, darf er beim Verstecken des Gegenstandes nicht mehr zuschaun. Dafür lässt du ihn einfach einen Keks suchen und versteckst schnell den Gegenstand heimlich, während er noch mit Suchen beschäftigt ist.
Eine weitere Herausforderung ist es, den Gegenstand zu vergraben und den Hund dann zum Suchen zu schicken. Dabei ist nur wichtig, den Gegenstand am Anfang nur ganz wenig mit Erde zu bedecken, um es nicht zu schwer zu machen. Das Ausbuddeln des Gegenstandes, nachdem dieser erschnüffelt wurde, ist eine zusätzliche Belohnung für deinen Hund und außerdem eine sehr naturnahe Beschäftigung.
Wichtig ist bei allen Suchspielen, dass du es dem Hund nicht zu schwer machst. Wichtig ist, dass er Erfolg beim Suchen hat, sonst geht der Spaß verloren! Aber auch zu leichte Aufgaben wiederum können für den Hund schnell langweilig sein. Es gilt also ein gutes Mittelmaß zu finden und deinen Hund gut zu beobachten.
Für Wasserratten
Dass schwimmen gesund, gelenkschonend und eine super Beschäftigung auch für warme Tage ist, ist kein Geheimnis. Man braucht aber nicht unbedingt einen See, um Hunde im Wasser sinnvoll zu beschäftigen. Es reicht schon ein kleiner Bach, denn darin kann man super mit seinem Hund gemeinsam Wasserwaten. Im halbhohen Wasser, langsam und bewusst gehen ist ein super Training. Durch den Wasserwiderstand fällt das Gehen schwerer und die Muskulatur muss angestrengt werden. Außerdem werden Gelenke geschont, da das Wasser (je nach dem wie hoch) den Körper in der Bewegung unterstützen kann.
Fazit
Einen Spaziergang zu einem Erlebnis zu machen bedarf also einfach nur etwas Kreativität. Probier verschiedene Dinge aus und schau, was am besten zu dir und deinem Hund passt. Kleine Fitnessübungen können super einfach zwischen durch eingebaut werden, genauso wie Suchspiele. Wald, Felder und Wasser bieten ausreichend Möglichkeiten für gemeinsame Abenteuer. Die Aufgaben müssen nicht perfekt sein und wenn etwas nicht so funktioniert, dann bestehe auch nicht darauf. Denn es geht um den gemeinsamen Spaß und die gemeinsamen Erlebnisse. Dein Hund wird dir auf jeden Fall dankbar sein, ganz egal was du dir einfallen lässt. :)
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